Meine Oma ist eine kluge Frau. Eine sehr kluge Frau. So klug, dass ich sie jederzeit ohne zu zögern als Telefonjoker wählen würde, säße ich jemals bei Günther Jauch. Meine Oma ist ein echter Geheimtipp. Und weil meine Oma so viel weiß, erzählt sie es auch gern. Ist ja klar! Und ich horch zu. Weil: Meine Oma ist eine kluge Frau. Eine sehr kluge.
So weiß meine Oma nämlich, dass man beim Verzehr von Rhabarber etwas unbedingt beachten muss: Man muss ihn gemeinsam mit Milchprodukten essen. Und warum? Weil er Oxalsäure enthält. Und Oxalsäure verbindet sich mit Calcium. Und damit diese Oxalsäure nicht das Calcium des Körpers dafür nimmt und ihm damit wertvolles Calcium entzieht, isst man den Rhabarber am besten gleich mit etwas calciumhaltigem. Also einem Milchprodukt. Schlau, oder? Solche Dinge weiß meine Oma. Und nun auch ich. Und nun auch ihr. Es ist gut eine so kluge Oma zu haben.
Aus diesem Wissen entstand nun also das folgende Gericht:
Rhabarberkompott mit Mascarponecreme
Das Rhabarberkompott
Zuallererst bereiten wir das Kompott zu. Dazu braucht ihr:
ca. 700g Rhabarber
50g Zucker
1 Vanilleschote
2 TL Speisestärke
Den Rhabarber waschen und schälen. Das bedeutet, unten die harten trockenen Enden abschneiden und dann die harten Fasern außen am Rhabarber abziehen. Man spürt recht gut, was alles ab muss.
Den Rhabarber dann in ca. 4cm lange Stücke schneiden und in einen Topf geben. Die Vanilleschote längs aufschneiden, das Mark herauskratzen und Mark und Schote zum Rhabarber in den Topf geben. Dann den Zucker dazu und den Topf eine halbe Stunde zur Seite stellen. Der Zucker entzieht dem Rhabarber etwas Flüssigkeit, so dass wir den Rhabarber nach Ablauf der halben Stunde wunderbar ohne Zusatz von weiterer Flüssigkeit kochen können.
Nach einer halben Stunde den Topf auf den Herd stellen und den Rhabarber langsam bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen.
Falls ihr einen rosastieligen Rhabarber ergattern könnt, sieht das Ganze natürlich wesentlich hübscher aus. Und der ist auch weniger oxalsäurehaltig, las ich. (Meine Oma weiß das sicher auch so.)
Die Speisestärke mit ein wenig kaltem Wasser anrühren und zum Rhabarberkompott geben, nochmals aufkochen. Dann kaltstellen und das Kompott ist schon fertig!
Die Mascarponecreme
Für die Creme braucht ihr:
ca. 125g Mascarponecreme
ca. 125g Quark
20g Zucker
1/2 Packung Borbon Vanillezucker
Nach Belieben: 1 EL Mandel-Sirup
Einfach alles zusammenrühren und noch zwei EL vom Kompott dazu. Dann ist die Creme nicht ganz so fest. Falls ihr Rhabarbersaft zuhause habt (hatte ich gerade nicht), könnt ihr auch davon einen Schluck dazugeben, damit die Creme schön cremig wird.
Das Topping: Müsli-Crunch und geröstete Haselnüsse
Als krönenden Abschluss bereiten wir nun noch das Topping zu. Und ich sag euch: das ist der Kracher!
Dazu brauchen wir:
ein paar ganze Haselnüsse
2-3 EL Körnermüsli (ich benutze alnatura Basismüsli)
und ca. 1 TL Zucker
Die Haselnüsse kann man auf verschiedene Arten rösten. Ich habe mich für die Variante in der Pfanne entschieden, weil ich die sowieso im Anschluss für den Müslicrunch brauche.
Die Haselnüsse also einfach ohne Zusatz von irgendwas in die Pfanne geben. Und langsam bei mittlerer Temperatur rösten. Ganz wichtig: dabei bleiben! Unbedingt! Nicht, dass ihr den Moment verpasst, in dem sie perfekt sind!
Die Pfanne immer schön schwenken. Irgendwann beginnen sich die Schalen leicht zu lösen. Dann gut aufpassen, gleich sind sie fertig! Wenn sie perfekt sind, sofort aus der Pfanne rausholen und auf ein Küchentuch geben. Wenn sie nicht mehr heiß sind, vorsichtig die Schalen lösen. Das geht ganz einfach.
In die heiße Pfanne nun das Müsli geben. Dazu gleich auch den Zucker. Und kräftig umrühren. Der Zucker schmilzt schnell (die Pfanne ist ja noch heiß von den Nüssen zuvor!) und legt sich braun um die Hafer- und Getreideflocken. Auch hier aufpassen, dass es nicht verbrennt und sobald die Flocken perfekt sind, raus aus der Pfanne. Die Resthitze der Pfanne würde genügen um das Ganze zu verbrennen. Also raus damit!
Nun ist alles fertig! Kompott steht kalt, Mascarponecreme ist angerührt, das Topping crunchy und fertig!
Jetzt einfach alles in Gläser schichten und genießen!
Übrigens: Christian hasst Kompott. Er hasst Kompott und selbstgemachte Marmelade. Wie die Sau. Kann er nicht essen. Da würgt´s ihn. Als ich ihm erzähle, was ich mit dem Rhabarber vorhabe, stöhnt er „Och nö… Können wir nicht lieber einen Kuchen machen?“ Nö, können wir nicht. Natürlich nicht. Wenn ich einen Plan habe, lasse ich mich nur selten davon abbringen. Und was soll ich sagen? Er hat seine Portion ratzeputz verputzt. Ha! Wusst ich´s doch.
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